Schneeglöckchen: Heilsames Gift

Kleines Schneeglöckchen Blüte (Galanthus nivalis)

Hübsch aber nutzlos?

Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist giftig und sieht deshalb zwar nett aus, bringt aber sonst nichts, richtig?

 

Die Antwort ist - wie so oft in der Pflanzenwelt - jein.

Ja, es ist giftig. Wobei dieser Begriff relativ ist. Während das eine Gift eine leichte bis sehr unangenehme Magenverstimmung verursacht, bringt einen das andere bereits in Mini-Dosierung rasch unter die Erde.

 

Und dann gibt es Giftstoffe, die auch heilsam sind. Man muss nur wissen, wie man sie einsetzen muss – und dass sie in falscher Dosierung oder Anwendung eben auch unerwünschte Wirkungen haben können.

Zu dieser Kategorie gehört das im Schneeglöckchen enthaltene Galanthamin, welches in der Alzheimer-Behandlung eingesetzt wird und dessen mögliche Nebenwirkungen Übelkeit und Erbrechen sind.

Aber sehen wir uns mal an, was dieser spannende Inhaltsstoff kann.

Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii)

Hier auf dem Bild siehst du das nah verwandte Elwas-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii), das war in meinem Garten einfach so dekorativ.

Die Biologie des Denkens

Keine Sorge, ich hol jetzt nicht super-weit aus.

Allerdings sollten wir verstehen, was bei Alzheimer geschieht bzw. eben nicht geschieht. Da der Denkprozess sehr komplex und noch bei weitem nicht ausreichend erforscht ist, brechen wir ihn hier auf das Wesentliche herunter:

 

Er basiert auf der Kommunikation zwischen 2 Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn (in der Großhirnrinde). Nervenzellen sind nicht direkt verbunden, denn zwischen ihnen befindet sich ein Spalt (Synapse). Wenn nun ein für den Denkprozess notwendiges Signarl von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben wird, muss es diesen Spalt passieren. Dafür sind Botenstoffe (Transmitter) zuständig. Einer davon ist das Acetylcholin (sorry, dafür gibt es jetzt keinen unwissenschaftlichen Ausdruck).

 

Also, das Acetyolcholin sorgt dafür, dass ein Signal von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben wird.

Nachdem das Acetylcholin seine Aufgabe erledigt hat, wird es in seine Einzelteile zerlegt, aus denen dann wieder neues Acetylcholin erzeugt werden kann. Für diesen Abbau ist ein Enzym zuständig: Die Cholinesterase (jaaa, schon wieder ein Fachbegriff).

Synapse

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Wilde Heilpflanzen am Wegesrand

Was bei Alzheimer passiert

Bei Alzheimer-Patienten ist jetzt allerdings Acetylcholin Mangelware und somit die Signalübertragung im Gehirn gestört. Wenn dann noch das gefragte Enzym, die Cholinesterase, brav ihren Job macht, wird das Acetylcholin noch weniger. Deshalb ist ein Ansatz*, die Produktion der Cholinesterase zu hemmen und so die Menge an vorhandenem Acetylcholin zu erhöhen.

 

Es geht hier nicht darum, den Degenerationsprozess im Gehirn umzukehren, sondern ihn zu hemmen und somit zu verlangsamen.

Kleines Schneeglöckchen Triebe (Galanthus nivalis)

Tja und das macht eben das Galanthamin aus dem Schneeglöckchen (hier auf dem Foto wieder Galanthus elwesii).

Mittlerweile wird es übrigens für die Arzneitmittelproduktion synthetisch hergestellt.

 

Wodurch uns unsere blühenden Freund*innen abseits von Wissenschaft und Inhaltsstoffen sonst noch bereichern, erfährst du im Blog-Artikel "Die Botschaft der Frühlingsblumen".

Elwes-Schneeglöckchen Blüte (Galanthus elwesii)

*Die hier beschriebene Erklärung basiert auf der ältesten Alzheimer-Hypothese, die aktuell für physiologische Therapien herangezogen wird. Wie überall in der Wissenschaft ändert sich der Forschungsstand laufend und wir dürfen gespannt sein, welche neuen, bahnbrechende Erkenntnisse über Alzheimer in der nächsten Zeit bekannt werden.

Disclaimer:

Die in diesem Zusammenhang bereitgestellten Informationen dienen nur zu Informationszwecken und sollten nicht als medizinischer Rat oder als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder Apotheker betrachtet werden.

Die Verwendung von Wild- und Heilpflanzen kann insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung oder Dosierung negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben und sogar lebensbedrohlich sein. Es liegt in der Verantwortung des Benutzers, sicherzustellen, dass er über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten zur sicheren Verwendung von Wild- und Heilpflanzen verfügt.

Beim Sammeln von Wildpflanzen ist es wichtig, auf den Naturschutz zu achten und sich im Vorfeld über die gesetzlichen Bestimmungen zu informieren. Um die Pflanzenpopulationen zu schonen, sollten Wildpflanzen nur in angemessener Menge gesammelt werden und dies nur, wenn genügend davon vorhanden sind.

Mein Outdoor-Büro

Mein Outdoor-Büro

Keine Lust mehr auf stickige Heizungsluft?

Besonders in der kalten Jahreszeit verbringen wir die meiste Zeit drinnen. Gelüftet wird nur ganz kurz, damit wir nicht "dem Herrgott seine Schlapfen" heizen und teure Heizungsluft an die Umgebung draußen verlieren.

Die Folge ist wenig Sauerstoff, viel Müdigkeit und mäßig viel Konzentration. Wenn dann auch noch der Job stressig ist, sind wir in Daueranspannung.
Überall im Büro telefonieren, diskutieren, verhandeln andere Menschen.

Umso schwieriger ist es, zwischendurch einmal tief durchzuatmen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Tatsächlich ist es die frische Luft, die uns so sehr fehlt und uns binnen kürzester Zeit runterbringen kann.

Deshalb: Verlege dein Büro in stressigen Zeiten einfach mal kurzerhand nach draußen!

Lies weiter und erfahre, wie das am besten geht und worauf du achten solltest.

Mein Outdoor-Büro

Wie die Idee entstanden ist

Es ist ja wirklich eine Krux: Da ist man selbstständig im Bereich Naturvermittlung und sitzt permanent vor dem Computer.

Nun ja, das bringt es wohl mit sich, wenn man sich dazu entschieden hat, das Wissen um die wunderbare Welt der Wildpflanzen online allen Menschen zugänglich zu machen.

Gerade für die Vermittlung dieses Wissens brauche ich den direkten Kontakt mit den Pflanzen und der Natur. Allerdings, wenn ich die ganze Zeit nur durch die Wälder streife, entstehen daraus halt auch keine Online-Kurse.

Klingt wie ein Teufelskreis?

Ja, zugegebenermaßen - ein bisschen.
Aber welcher Job ist schon perfekt?

Und für das Problem gibt es eine gute Lösung, sofern du so wie ich dankbare Besitzerin eines tragbaren PCs (also Laptops) bist.
Um dir zu zeigen, wie das Ganze funktionieren kann, möchte ich dich in den Winter 2022 entführen, als ich meine Gedanken über das Outdoor-Büro zu Papier... äh ... also in den Laptop gebracht habe:

Outdoor Kaffee

"Und so sitze ich eingemummt in eine Decke mit einer Wärmeflasche unter meinen Beinen und Sonnenbrille auf der Nase an diesem 28. Jänner 2022 auf der Terrasse.
Neben mir auf dem kleinen Beistelltisch steht ein - zugegebenermaßen etwas ausgekühlter - Kaffee. Vielleicht sollte ich mir einen Thermobecher besorgen.
Das Handy griffbereit, den Laptop auf dem Schoß - mehr brauche ich nicht für mein Outdoor-Büro.

Windböen wehen mir durch das Haar - bei uns ist es IMMER windig. Regelmäßig versteckt sich die Sonne, für die ich um diese Jahreszeit besonders dankbar bin. Und meine Finger sind kühl.
Trotzdem genieße ich die frische Luft, das Gezwitscher der Vögel und die Wärme der Sonnenstrahlen. Und die Arbeit geht einfach leichter von der Hand, wenn ich nicht durchgehend im dunklen, stickigen Gebäude sitze."

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Ist draußen zu arbeiten ein Luxus?

Es ist noch nicht so lange her, da war das für mich nicht denkbar. Als Angestellte mit direktem, persönlichen Kundenkontakt hätte ich mich nicht einfach dazu entscheiden können, outdoor zu arbeiten.

Viele Betriebe bieten allerdings mittlerweile die Möglichkeit, auch im Homeoffice zu arbeiten.
Wenn du also deine Arbeit von zu Hause machen kannst oder selbstständig bist, ist so ein Outdoor-Büro vielleicht auch etwas für dich.

Es kann sogar im Präsenzbetrieb klappen, wenn du mit deinen Kolleg*innen absprichst, dass du für eine Weile draußen deine Arbeit machst. Dann wissen sie, dass du nicht einfach so dort herumsitzt.

Design ohne Titel (8)

Das brauchst du für dein Outdoor-Büro

Je nach aktueller Wetterlage kannst du dich mit deinem Laptop mal eine Stunde am Tag nach draußen auf den Balkon, die Terrasse, in den Garten oder in den Park setzen.

Übrigens geht das natürlich auch, wenn du privat an deinem Laptop zu tun hast. Das kann nämlich auch ordentlich Zeit in Anspruch nehmen und die verbringt sich meiner Erfahrung nach einfach besser an der frischen Luft.
Und das Gute an der kalten Jahreszeit ist, dass dir selten jemand anderer deinen Platz streitig macht.

Design ohne Titel (3)

Diese 6 Tipps helfen dir, optimal mit deinem Outdoor-Projekt zu starten

  1. Es darf nicht regnen. Wenn doch, brauchst du eine großzügige Überdachung.
  2. Nimm eine Wärmequelle mit, wenn es kalt ist. Das kann eine heiße Wärmeflasche, eine dicke Winterhose oder eine warme Decke sein. Oder alles zusammen.
  3. Sorge dafür, dass du gegebenenfalls schnell wieder in ein Gebäude reinkommst. Wenn du in die Arbeit vertieft bist, merkst du oft nicht, wie schnell du auskühlst. Dann ist es gut, wenn du dich rasch aufwärmen kannst.
  4. Bei Sonnenschein denk an Sonnenbrille und Sonnencreme und meide direktes Sonnenlicht. Deinem Laptop tut die Hitze nicht gut und außerdem erschwertdie Reflexion, etwas auf deinem Display zu erkennen.
  5. Dein Akku muss lange genug halten. Denke auch daran, ihn rechtzeitig aufzuladen. Wenn du öfters länger unterwegs bist, könntest du dir eine Powerbank zulegen. Die gibt es sogar mit Solar-Betrieb.
  6. Übertreib es nicht. Probier es mal 30 Mintuen lang. Wenn du dann sukzessive auf 60 Minuten steigerst und das zur Gewohnheit machst, ist bereits viel Lebensqualität gewonnen.

 

Probier es doch gleich einmal aus und berichte mir von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!

Männlichen Brennnesselsamen gibt es nicht

Große Brennnessel (Urtica dioica) Samen

Brennnesselsamen sind buchstäblich in aller Munde. Das ist auch gut so, denn sie strotzen nur so von wertvollen Inhaltsstoffen.

Und alle Jahre wieder zerbrechen sich zahlreiche naturinteressierte Menschen den Kopf darüber, ob sie die Samen lieber von männlichen oder weiblichen Pflanzen sammeln sollen.

Dabei ist das gar nicht notwendig.

Große Brennnessel (Urtica dioica) Samen

Wieso ich darüber schreibe

Der Blogartikel ist im September 2023 erschienen. Klassischerweise ist das die Zeit, in der die Brennnesselsamen reifen und wir sie sammeln können - Vitamin E und so.
Wenn du mehr über die Inhaltsstoffe wissen möchtest, kommentiere gerne unter dem Artikel.

Und da haben wir jetzt auch den (Brennnessel-)Salat: In zahlreichen Videos und Artikeln wird nämlich über den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Samen diskutiert und darüber, welche gesünder sind. Die gute Nachricht:

Das können wir uns sparen, weil es schlicht und ergreifend keine männlichen Samen gibt.
Jedenfalls habe ich die Thematik zum Anlass genommen, um meinen Blog wiederzubeleben und freue mich über dein Feedback in den Kommentaren.

Unterschied weibliche und männliche Blüte

Um das Ganze verständlicher zu machen, gebe ich einen kleinen Exkurs in die Blütenmorphologie (also den Aufbau der Blüte): Grundsätzlich gibt es männliche und weibliche Blütenorgane. Bei „vollständigen“ Blüten finden wir beide zusammen in einer Blüte. Das ist dann eine Zwitterblüte.

Manche Pflanzenarten haben aber „festgestellt“, dass es ihnen bei der Fortpflanzung hilft, wenn sie rein weibliche und rein männliche Blüten besitzen. Die Frage ist dann nur noch, ob die beiden auf der gleichen Pflanze gebildet werden (= Einhäusigkeit).

Die andere Möglichkeit ist, dass es eine Trennung in männliche und weibliche Pflanzen gibt (= Zweihäusigkeit). Das heißt, dass weibliche Pflanzen nur weibliche Blüten (und somit überhaupt keine männlichen Blütenorgane) besitzen und umgekehrt.

Große Brennnessel (Urtica dioica) weibliche Blüten

Weibliche Blüten Große Brennnessel (Urtica dioica)

Große Brennnessel (Urtica dioica) männliche Blüten

Männliche Blüten Große Brennnessel (Urtica dioica)

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Und wie ist das jetzt bei der Großen Brennnessel?

Auf die Große Brennnessel (Urtica dioica), die bei uns am häufigsten vorkommt, trifft Letzteres zu: Es gibt rein weibliche und rein männliche Pflanzen. Das lässt sich übrigens auch von ihrem botanischen Namen ablesen: „dioica“ bedeutet zweihäusig. Hier befinden sich also die weiblichen und männlichen Blüten jeweils auf zwei verschiedenen „Häusern“, also Pflanzen.

Eine andere Brennnessel-Art, die man bei uns allerdings recht selten findet, ist die Kleine Brennnessel (Urtica urens). Bei ihr befinden sich die weiblichen und männlichen Blüten auf ein und derselben Pflanze. Sie ist also einhäusig - beide „wohnen“ auf einem „Haus“. Die Blüten sind aber trotzdem getrenntgeschlechtlich, also rein weiblich oder rein männlich und nicht zwittrig.

Große Brennnessel (Urtica dioica)

Große Brennnessel (Urtica dioica)

So funktioniert Pflanzen-Sex

Für die besonders Interessierten und zum besseren Verständnis erkläre ich an der Stelle kurz, wie Pflanzen-Sex (also Bestäubung) funktioniert: Ein männliches Blütenorgan besteht aus Staubfaden und Staubbeutel. Im Staubbeutel bilden sich die Pollenkörner (quasi die Spermien beim Menschen) aus.
Das weibliche Blütenorgan besteht aus einem Fruchtknoten, einem Griffel und einer Narbe. In dem Fruchtknoten befindet sich die Samenanlage (quasi der Uterus beim Menschen).

So und jetzt muss so ein Pollenkorn (quasi Spermium) auf der Narbe landen, damit es durch den Griffel in die Samenanlage (quasi Uterus) „wandern“ kann. Dort befruchtet es dann (hoffentlich) die darin verborgene Eizelle, aus der sich schließlich der Same entwickelt.
That’s it.

Blüte schematisch

"Vollständige Blüte" mit männlichen und weiblichen Blütenorganen

Männer kriegen auch bei Pflanzen keine Babys

Wenn du mir bis hierhin folgen konntest (ich hab mich bemüht aber wenn noch Fragen offen sind, schreib mir bitte einen Kommentar), dann weißt du jetzt auch, dass der Same nur im weiblichen Blütenorgan entstehen kann.

Wenn ich also eine zweihäusige Pflanze wie die Brennnessel habe, dann können nur auf der weiblichen Pflanze Samen wachsen. Auf männlichen Pflanzen geht das nicht. Denen fehlt die Samenanlage mit der Eizelle.

Männer haben auch keinen Uterus und können keine Babys kriegen. (Der Same ist quasi das menschliche Baby.)

Samen vs. Pollen

Woher die Verwirrung wahrscheinlich kommt: Männliche Blütenorgane produzieren Pollenkörner (plural: der Pollen). Die müssen wie Samen auch verbreitet werden. Dabei bedienen sich die Pflanzen oft ähnlicher Methoden, wie z.B. der Ausbreitung durch den Wind oder durch Insekten.

Das „Endprodukt“ der männlichen Blüte ist das Pollenkorn, wie auch das „Endprodukt“ der weiblichen Blüte der Same ist.
Wesentlicher Unterschied: Der Same ist eine eigene Fortpflanzungseinheit, aus der eine neue Pflanze wachsen kann. Das Pollenkorn nicht.

Was männliche „Samen“ in Wirklichkeit sind

Bei der Brennnessel sind die Blüten sehr klein und man kann die Details kaum mit freiem Auge erkennen. Sie sehen einfach aus wie kleine „Kugerl“. Das gilt sowohl für männliche, als auch weibliche Blüten, v.a. wenn sie noch geschlossen sind. Und ob das jetzt eine Blütenknospe oder ein Same ist, kann man auf die Schnelle nicht gut ausmachen. Da ist die Verwechslung eigentlich schon vorprogrammiert.

Männliche „Samen“ sind also in Wirklichkeit Blütenknospen.

Kleiner Tipp: Die Samen sind etwas flacher und nicht so rund wie die Blütenknospen. Ich sag immer, sie sehen aus wie kleine UFOs. Am besten, du verwendest eine Lupe.

Große Brennnessel (Urtica dioica) Samen

Samen Große Brennnessel (Urtica dioica)

Wie geht es dir mit der Unterscheidung von weiblichen und männlichen Brennnesseln? Konnte ich Licht ins Dunkel bringen?

Schreib es mir gerne in die Kommentare!

Roter Hartriegel

Cornus sanguinea

Essbar oder nicht?

Der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) ist eines von zwei heimischen Hartriegelgewächsen und quasi der "Bruder" vom Dirndlstrauch (Cornus mas), der auch Kornelkirsche genannt wird.

Von letzterer weiß man ja, dass die saftigen, roten Früchte essbar sind. Aber wie sieht es mit dem Roten Hartriegel aus, dessen schwarze Steinfrüchte eher unauffällig aussehen?

Cornus sanguinea

Und was kann die schwarze Wildfrucht?

Viele halten die kleinen schwarzen Steinfrüchte ja für giftig. Das sind sie aber nicht.

Es ist schon paradox, dass der in rohem Zustand giftige Holunder vielerorts reichlich gegessen wird, während der ungiftige Rote Hartriegel links liegen gelassen wird.

Nun ja, das liegt wahrscheinlich daran, dass er nicht besonders schmackhaft ist. Roh gilt er als ungenießbar. Deshalb ist er wohl eher etwas für Notzeiten. Nur besonders Motivierte verwenden ihn, um Marmelade oder Säfte herzustellen bzw. zu "strecken".

Dabei würde es sich anbieten, ihn mehr zu verwenden. Immerhin hängen die reifen Früchte recht lange am Strauch, bevor sie herunterfallen. Da hat man nicht so einen Ernte-Stress wie bei Dirndl oder Holunder.

Und der hohe Vitamin C-Gehalt spricht auch dafür, den Roten Hartriegel mehr zu würdigen.

Das ist typisch für die den Roten Hartriegel

Seinen Namen hat der Hartriegel von seinem harten und festen Holz, das früher zum Drechseln benutzt wurde. Der sommergrüne Strauch ist Teil der Familie der Hartriegelgewächse, zu denen auch zahlreiche beliebte Ziersträucher zählen.

Seine Laubblätter sind gegenständig, ungeteilt und ganzrandig. Typisch sind die deutlich sichtbaren Blattnerven, die an der Blattunterseite hervortreten.

Er bildet weiße Blüten, die in einer Schirmrispe angeordnet sind und jeweils 4 längliche, weiße Kronblätter haben. An der Basis befindet sich ein so genannter Diskus, also eine Verdickung des Blütenbodens mit Nektardrüsen. Die kleinen schwarzen Steinfrüchte reifen ab August.

Cornus sanguinea einjähriger Zweig

Einjähriger Zweig Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Cornus sanguinea Laubblatt

Laubblatt Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Cornus sanguinea Blüte

Blüten Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

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Unterschied zum Gelben Hartriegel

Je mehr Namen eine Pflanze hat, desto verwirrender ist es. Der Gelbe Hartriegel alias Kornelkirsche alias Dirndl alias Cornus mas ist eng mit dem Roten Hartriegel verwandt. Das ist schon durch den gemeinsamen Gattungsnamen Cornus erkennbar.

Soweit, so logisch. Aber wieso hat jetzt der Rote Hartriegel schwarze Früchte und der Gelbe Hartriegel rote Früchte? Nun ja, die Namensgeber haben sich wohl nicht an den Früchten oder Blüten orientiert, sondern am Holz der einjährigen Zweige, die eben entweder rot (Roter Hartriegel) oder gelb (Gelber Hartriegel) sind.

An den Blättern lassen sich die beiden kaum auseinanderkennen. Bei beiden sind sie gegnständig, ungeteilt und ganzrandig, also mit glattem Blattrand. Wer es ganz genau wissen will, sieht sich die Blattunterseite an. Beim Gelben Hartriegel sind die Nervenwinkel behaart, beim Roten nicht.

Zur eindeutigen Unterscheidung kommt uns die unterschiedliche Blütezeit zugute. Der Gelbe Hartriegel blüht nämlich bereits ganz früh im Frühjahr, noch vor dem Laubaustrieb und bringt - diesmal stimmt's sogar - gelbe Blüten hervor. Der Rote Hartriegel blüht erst, wenn auch schon die Blätter vorhanden sind und bringt weiße Blüten hervor.

Spätestens zur Reifezeit der Früchte ist jedenfalls klar, dass die roten, ovalen Früchte dem Gelben Hartriegel gehören und die kleinen, schwarzen Steinfrüchte dem Roten.

Cornus mas Blüten

Blüten Gelber Hartriegel (Cornus mas)

Cornus mas Früchte

Früchte Gelber Hartriegel (Cornus mas)

Unterschied zum Schwarzen Holunder

Auf den ersten Blick könnte man den Roten Hartriegel leicht mit dem Schwarzen Holunder verwechseln. Das liegt unter anderem daran, dass beide schirmrispig verzweigete Fruchtstände mit kleinen, schwarzen, runden Steinfrüchten haben.

Zum Glück gibt es aber 2 wesentliche Unterschiede:

  • Die Blätter vom Hartriegel sind ungeteilt, während der Holunder Fiederblätter hat.
  • Wenn du dir reife Hartriegel-Früchte aus der Nähe ansiehst, siehst du an deren Oberfläche weiße Punkte. Jene vom Holunder sind schwarz glänzend, ohne weiße Punkte.
Cornus sanguinea Einzelfrucht

Einzelfrucht Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Sambucus nigra Früchte

Früchte Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Wertvolles Wildobst

Während wir Menschen den Früchten des Roten Hartriegel eher skeptisch gegenüberstehen, erfreuen sich vor allem die Vögel an Kost und Logis. Sie nisten in dem dichten Gehölz und schätzen die Früchte als wichtige Nahrungsquelle. Infsofern ist es gar nicht schlecht, dass wir ihnen den Vortritt und die Hartriegel-Früchte meistens hängen lassen.

Wer sich doch einmal daran versuchen möchte, sollte die Früchte mit anderem Obst mischen und sich erst einmal mit einer kleinen Menge herantasten.

Wertvoll sind sie jedenfalls, da sie meist bis spät im Jahr am Strauch hängen und so unseren gefiederten Freunden über den Winter helfen. Ein guter Grund, den Roten Hartriegel mehr zu würdigen und ihn bei der nächsten Begegnung vielleicht eimal etwas genauer zu betrachten.

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Roten Hartriegel? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

Ein Lob an mich selbst: Das kann ich

Raps-Feld

Endlich mal was Gutes

Den Großteil des Tages beschäftigen wir uns ja mit den Dingen, die wir nicht oder nicht so gut können. Ob das an unserer leistungsorientierten Gesellschaft liegt oder an einem weit verbreiteten Hang zur exzessiven Selbstkritik, kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass ich auch nicht davor gefeit bin. (Z.B. ärgert es mich gerade, dass ich nicht auf Anhieb weiß, wie man das Wort „gefeit“ schreibt. Glücklicherweise weiß das mein Rechtschreibprogramm.)

 

Umso schöner finde ich die Idee von Sara Menzel-Berger aka TechnikElfe und Anja Rödl von selbst-bewusst-essen, sich mal Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich kann.

 

Da hab ich doch gerne bei ihrer Blogparade mitgemacht.

 

Damit ich nicht zu sehr ausschweife, hab ich 3 Fähigkeiten herausgegriffen, von denen ich dir erzählen möchte.

Raps-Feld

Improvisation ist alles

Falls du schon länger verfolgst, was ich so mache, weißt du, dass ich letztes Jahr in die volle Selbstständigkeit als Wildpflanzenexpertin gestartet bin. Wie es so schön heißt, mache ich also alles selbst und ständig – und das am besten gleichzeitig. Jetzt musst du aber wissen, dass ich eigentlich eine ziemliche Chaotin bin. Genau gesagt, bin ich das lebendige Chaos mit familiär bedingtem Messie-Syndrom – eine ziemliche Herausforderung für meinen ordnungsliebenden Freund, der das wohl oder übel aushalten muss.

Was ich immer als Schwäche betrachtet habe, hat mir über die Zeit eine wichtige Fähigkeit beschert. Meine Idealvorstellung war ja immer, alles schön geplant zu haben und dann nach dem ausgearbeiteten Schema durchzuführen. Und ja, planen tu ich natürlich und gut vorbereiten sowieso. Hätte ich allerdings nicht das Zeug zum Improvisieren, wäre schon viel so richtig in die Hose gegangen.

 

Ob Gewitter bei der Kräuterwanderung oder Technik-Totalausfall beim Online-Webinar: In so einem Fall muss schnell eine Lösung gefunden werden. Meine chaotische Ader hilft mir dabei, denn Chaos bedeutet nichts anderes als Kreativität. Klar, man kann sich alles schönreden, gell?
Tatsächlich tut man sich als kreativer Mensch leichter, einen neuen Lösungsweg zu finden. Denn es gibt eben nicht immer nur „den einen richtigen Weg“, sondern unendlich viele Möglichkeiten. Die machen das Leben zwar komplizierter aber auch spannender. Und wenn es darauf ankommt, dann mach ich eben einfach etwas anderes, als ursprünglich geplant war.

 

Tja und weil ich viele Dinge einfach nicht 100%ig planen kann (wie beispielsweise das Wetter), muss ich eben spontan sein und improvisieren. Mit der Zeit geht das immer besser. Oft erlernt man Fähigkeiten einfach aus der Notwendigkeit heraus.

Ausblick in die Berge

In der Ruhe liegt die Kraft

Es ist schon witzig, dass ich selber doch recht viele blinde Flecken habe. Eine meiner Fähigkeiten habe ich lange gar nicht bemerkt. Wahrscheinlich, weil sie für mich immer normal war und ich sie auch gar nicht als etwas Besonderes gewertet habe.

Ich weiß noch, wie eine meiner Uni-Professorinnen vor meinem Referat gesagt hat, „ich soll nicht einschlafen“. Was sie als Müdigkeit aufgefasst hatte, war in Wirklichkeit mein Versuch, mich zu beruhigen, denn ich war doch ziemlich nervös. Genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob es bei mir geklappt hat aber offenbar habe ich auf mein Umfeld sehr – wenn nicht sogar zu – gelassen gewirkt.

Heute weiß ich, dass das damals meine Eigenschaft war, in stressigen oder angsteinflößenden Situationen ruhig zu bleiben.
Die kommt mir übrigens auch wieder beim Improvisieren zugute. Ärgern kann ich mich hinterher noch genug aber wenn es darauf ankommt, liegt eben noch immer in der Ruhe die Kraft. So kann mit klarem Kopf auf eine unvorhergesehene Situation souverän reagiert werden.

Alles (un)klar?

Unter anderem meine ruhige Art hilft anderen Menschen, Dinge besser zu verstehen. Das ist mir auch noch nicht so lange bewusst. Viele Kund*innen haben mir rückgemeldet, dass sie meine Erklärungen gut verstehen und eben die geduldige Art und Weise, wie ich das Wildpflanzen-Wissen vermittle, sehr schätzen.

 

Auch dazu hab ich eine lustige Anekdote aus meiner Studienzeit:
Wir hatten ein Seminar, in dem verschiedene Professor*innen ihren jeweiligen Fachbereich vorstellten. Unsere Aufgabe war es, anschließend darüber ein Referat zu halten. Unglücklicherweise bekam ich gerade das Thema jenes Professors zugewiesen, dessen Erklärungen keiner der Student*innen auch nur ansatzweise verstanden hatte – mich eingeschlossen. Ein Hoffnungsschimmer zeigte sich am Horizont, als ich erfuhr, dass ich – nun ja – mit dem Studien-Streber zusammenarbeitete, der sich offenbar doch ganz gut auskannte. Ich wiegte mich schon in Sicherheit, dass ich mich an seinem Wissen „anhalten“ konnte, als er knapp zu mir sagte: „Ich mach den ersten Teil, du den zweiten.“

Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie ich meinen Referatsteil halten sollte. Davor war ich so richtig nervös.
Tja und dann kam tatsächlich nach dem Seminar eine Studienkollegin zu mir und meinte: „Also, als der Professor das erklärt hat, hab ich überhaupt nichts verstanden. Aber du hast es so gut erklärt, jetzt kenn ich mich aus.“
Das Faszinierende ist, dass ich bis heute keine Ahnung habe, worum es ging!
(Falls es dich interessiert, das Thema war Karyologie.)

Eiskristalle in schmelzendem Schnee

Und was kannst du?

Tja, so kann es gehen.

Sich auf die Dinge zu besinnen, die man kann und die einem leicht von der Hand gehen, tut schon mal gut. Das weiß ich jetzt (wieder).

Also, vielleicht magst du dir ja auch ein paar Minuten Zeit nehmen und deine Fähigkeiten reflektieren. So abstrakt wie bei mir, muss es nicht sein. Es kann auch etwas Praktisches sein. (Übrigens hab ich gerade einen Anfänger-Kurs im Bouldern absolviert und kann schon ein bisschen klettern. Also, ich kann auch was Handfestes.)

Wenn du möchtest, schreib in die Kommentare direkt unter diesem Artikel, was du kannst.

Ich bin schon gespannt auf deine Fähigkeiten!

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Rosenblütengelee – geniales Rezept

Rosa sp. (Rose)

Dieser Beitrag ist Bestandteil vom Adventkalender 24 kostbare Geschenke aus der Natur.

Wenn du gerne mehr über die Wunderbare Welt der Wildpflanzen erfahren möchtest, komm gerne unverbindlich auf die Warteliste für den WildePflanzenClub.

Ein köstliches Geschenk

Du bist bei Verwandten oder Bekannten eingeladen und möchtest etwas zum Essen mitbringen?
Und es soll etwas Originelles sein?

Aber auf etwas Aufwändiges hast du keine Lust?

 

Dann probier dieses geniale Rosenblütengelee aus. Es geht ganz einfach und du brauchst nur wenige Zutaten.

Essen kannst du es wie Marmelade oder auch zu pikanten Speisen. Ein köstliches Geschenk!

 

Das brauchst du

  • 1 Handvoll Rosenblüten
  • 750ml Weißwein
  • 1000g 2:1 Gelierzucker
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • genügend sterile Schraubgläser
Rosa sp. (Rose)

So einfach geht's

  1. Den Weißwein aufkochen, die Rosenblüten dazugeben und 1 Stunde lang ziehen lassen
  2. Abseihen und den Saft der Zitrone zugeben.
  3. Mit dem Gelierzucker verrühren und ca. 15-20 Minuten lang einkochen.
  4. Gelierprobe machen (Gelee-"Klecks" auf einen Teller tropfen. Wenn er nicht mehr rinnt, ist es fertig.)
  5. In schöne sterile Gläser abfüllen und fertig!

Varianten

Gelee aus Wein kannst du auch „pur“ herstellen aber mit Blüten-Aroma ist es etwas ganz Besonders.

Alternativ oder zusätzlich zu den Rosenblüten kannst du auch andere Blüten oder aromatische Kräuter verwenden wie z.B. Lavendel, Waldmeister, Melisse oder Gundelrebe.

Es muss nicht immer Alkohol sein. Auch wenn sich ein guter Teil davon beim Kochen verflüchtigt, kannst du den Wein auch ganz weglassen und durch Apfel- oder Traubensaft ersetzen.

Lass es dir schmecken!

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Vogelfutter selber machen

Diesen Gastbeitrag hat Irina Hufnagl von IH-Design für den Adventkalender 24 kostbare Geschenke gespendet. Sie gestaltet einzigartige Logos & Drucksorten und betreibt einen Online-Shop mit vielen kreativen Designs.

 

Übrigens: Wenn du wissen möchtest, wie du deinen Garten insgesamt vogelfreundlicher gestalten kannst, lies doch in diesen wirklich sehr informativen Blog-Artikel von Purgrün rein!

Vogelfutter-Anhänger selbst herzustellen, geht schnell und einfach, sieht toll aus und funktioniert gut mit Kindern.

Tipp: Körner aus der Brotdose und Samen aus dem eigenen Garten sammeln!

 

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So geht's

  1. Pflanzenfett erwärmen und wieder abkühlen lassen
  2. Keksausstecher in Alufolie wickeln, damit ein Boden entsteht und das Öl nicht ausläuft Tipp: eine kleine Schicht einfüllen und auskühlen lassen, verschließt den Boden zusätzlich*
  3. Vogelfutter, Samen, Körner in das Öl einführen
  4. Keksausstecher fluten
  5. Ein Holzstab an die Stelle stecken, wo später das Loch zum Aufhängen sein soll
  6. Warten bzw. bei diesen Temperaturen wird das Öl im Freien ganz schnell wieder steif
  7. Vogelfutter aus der Form drücken und Faden durch das Loch ziehen
  8. Es ist angerichtet
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* Christines Anmerkung: Wenn du die Form auf Backpapier stellst und die erste Schicht dick genug machst, kannst du auch ohne Alufolie arbeiten.

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Stille Winternacht-Erdung

Dieser Beitrag ist Bestandteil vom Adventkalender 24 kostbare Geschenke aus der Natur. Wenn du die magische Zeit zwischen den Jahreszeiten optimal nutzen möchtest, sichere dir meine Begleitung durch die Zauberhaften Rauhnächte.

Besonders die Vorweihnachtszeit erleben wir oft als sehr stressig, weil gefühlt 1000 Dinge gleichzeitig zu tun sind. Und während wir so von einem Termin zum nächste "fliegen", laufen wir Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Eine Erdung hilft dir, dich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und vielleicht die eine oder andere wichtige Sache, die bei genauerem Hinsehen dann eigentlich doch nicht so notwendig ist, loszulassen. Gönn dir ein paar Minuten Auszeit und tanke Kraft mit dieser kurzen Traumreise.

Du kannst dich einfach von meiner Stimme leiten lassen. Alternativ findest du darunter auch den niedergeschriebenen Text und kannst ihn dir von einer lieben Person vorlesen lassen.

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Winterliche Traumreise

Sorge dafür, dass du ein paar Minuten ungestört bist und schalte dein Handy aus.

Wenn du es zum Hören der Traumreise benützt, stelle die Benachrichtigungen ab.

Stelle, setze oder lege dich bequem hin und schließe die Augen.

Lass deine Gedanken vorbeiziehen. Sie können kommen und gehen, wie sie wollen. Beachte sie nicht weiter und akzeptiere einfach, dass sie da sind.

Lass Ruhe einkehren. Nimm die Geräusche im Raum wahr und lass auch sie einfach da sein.

Du bist von Dunkelheit umgeben. Es ist Nacht, es ist ruhig.

Atme die frische, kalte Nachtluft ein und genieße die Klarheit, die dabei in dein Gehirn strömt.

Du lasst deinen Blick schweifen. Alles ist von einer weißen, glitzernden Schneedecke bedeckt.

Lausche in die Stille. Der Schnee dämpft alle Geräusche. Eine angenehme Ruhe breitet sich in dir aus.

Du lässt deinen Blick zu deinen Füßen gleiten und bemerkst, wie aus ihrer Sohle kleine Wurzeln zu wachsen beginnen. Sie bohren sich durch die Schneedecke weiter und weiter in die Erde. Deine Wurzeln wachsen und wachsen bis ins tiefe Innere der Erde. Bis zum Erdkern.

Dieser Kern besteht aus purer strahlender Energie. Du siehst diese Energie in Form von hellem, warmem Licht.

Dieses Licht nimmst du nun mit deinen Wurzeln auf. Es beginnt langsam durch deinen Körper nach oben zu fließen und füllt ihn mehr und mehr mit kraftvoller Energie.

Das Licht wandert deine Beine entlang, über deine Körpermitte hinauf zu deinem Scheitel.

Oben angekommen bemerkst du, wie aus deinem Kopf kleine Zweige wachsen. Sie wachsen immer weiter und werden zu starken Ästen. Sie wachsen weiter und weiter, so lange, bis sie sich nach unten neigen und den Boden berühren.

Das Licht fließt weiter durch deinen Kopf in deine Äste und durch sie hindurch. So lange, bis es am Ende der Äste angelangt ist und von dort wieder in den Boden fließt.

Du bist nun Teil eine Energiekreislaufes. Deine Wurzeln nehmen die Lichtenergie auf, sie fließt durch deinen Körper, hinauf in die Äste und wird dann wieder an den Boden abgegeben.

Genieße diesen Kreislauf eine Weile und lass die Energie durch dich durchfließen.

Irgendwann hast du genug und deine Wurzeln beginnen, sich zurückzuziehen. Sie werden kürzer und kürzer und nehmen keine Energie mehr auf. Deine Wurzeln werden kleiner und kleiner, bis wieder nur noch deine Füße übrig sind.

Das übrige Licht fließt weiter deinen Körper hinauf, durch deine Äste in den Boden zurück, bis es ganz aus deinem Körper verschwunden ist.

Nun beginnen die Äste, sich in deinen Körper zurückzuziehen. Sie werden kleiner und kleiner, bis sie ganz verschwunden sind.

Blicke noch einmal in die verschneite Winterlandschaft. Genieße ein paar Atemzüge lang die kalte, klare Nachtluft und die Ruhe, die sich in dir ausgebreitet hat.

Nimm den festen Stand deiner Füße und die Kraft in dir wahr.

Sie wird auch noch da sein, wenn du die Augen öffnest und wieder im Hier und Jetzt ankommst.

Beginne nun mit kleinen Bewegungen, die dir guttun. Wackle mit den Zehen, kreise mit den Handgelenken, strecke dich oder mach dich klein.

Wenn du so weit bist, öffne die Augen und starte gestärkt in den weiteren Tag.

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Küssen unter dem Mistelzweig

Du liest hier einen Gastbeitrag von der lieben Barbara Obmann, mit dem sie den Adventkalender 24 kostbare Geschenke aus der Natur bereichert. Barbara ist Kräuterpädagogin und TEM-Praktikerin. Sie gibt ihr Wissen beim monatlichen Kräuterstammtisch in Retz sowie Kräuterwanderungen und Workshops weiter.

❤ Küssen unter dem Mistelzweig stärkt und erhält die Liebe.

Wer zur Weihnachtszeit unter einem Mistelbuschen hindurchgeht, befindet sich unter dem Einfluss dieser magischen Pflanze. Für einen Moment sind alle gesellschaftlichen Regeln aufgehoben, deshalb darf man hier Jeden küssen, auch Jene die man hier durch Zufall trifft. ❤

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„Viscum album“

die „Weißbeerige Mistel“, die „Allesheilende“,

ist eine der meistbeschriebenen heimischen Heilpflanzen. Ihre Inhaltsstoffe unter anderem Mistellektine und Viscotoxin, sind für Ihre umfassende Heilwirkung verantwortlich.

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In Form von Blättertee als Kaltansatz, Tinktur oder auch Mistelwein angewendet wirkt die Mistel positiv bei vielen Krankheiten unserer Zeit wie Burnout, Demenz, Psychosen, Parkinson, Alzheimer, Nikotinsucht, Alkoholsucht, Kaufsucht, Schlafstörungen, Allergien und Krebserkrankungen. Sie stärkt unser Herz, die Lunge, das Immunsystem, das Hormon-system und unsere Psyche.

Misteln wachsen auf unterschiedlichen Laub- und Nadelbäumen als Halbschmarotzer.

Dies ist auch der Grund der unterschiedlichen Wirkungsweise der einzelnen Pflanzen. Die Kugeligen Mistelbuschen wachsen an und über Störzonen wie Wasseradern oder Erdverwerfungen. Man sagt sie wandeln schlechten Energien so ist die Mistel ein altes Schutzkraut.

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Räucherungen

mit der Mistel erhöhen die Schwingungen, tragen uns hinaus aus dem Alltag, bringen uns seelische Ruhe und Zugang zu unseren seelischen Wurzeln. Die Mistelräucherung öffnet die Tore zur Anderswelt und zur Ahnenkommunikation. Eine gute Empfehlung für die kommenden Raunächte rund um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel.

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Falsches Gemüse: Warum die Rübe jetzt ein Kürbis ist

Halloween-Kürbis

"Neuartiges" Halloween-Fest

Wer kennt sie nicht, die gruseligen Kürbisfratzen, die einen rund um Allerheiligen aus der Dunkelheit vieler Hauseingänge anleuchten?

Lange haben sich viele Europäer gegen diese "amerikanische Tradition", die angeblich zu uns herübergeschwappt ist, gewehrt. Dass es sich bei "Halloween" ursprünglich um ein irisch-keltisches Totenfest handelt, möchte ich der Vollständigkeit halber an dieser Stelle nur kurz erwähnen.

Mittlerweile hat sich bei den meisten aber der Widerstand gelegt und inzwischen sieht man zahlreiche Gruselgestalten des Nachts von Tür zu Tür ziehen und nach Süßigkeiten verlangen. Natürlich darf auch die selbst und meist mit sehr viel individueller Kreativität gestaltete Kürbis-Laterne nicht fehlen.

Halloween-Kürbis

Bio-Kürbis kann am meisten

Übrigens macht es durchaus Sinn, einen Bio-Kürbis zu kaufen, auch wenn es sich "nur" um einen Schnitz-Kürbis handelt. Immerhin kann man seine Innereien vielfältig verwerten und so der ganzen Aktion etwas Nachhaltigkeit verleihen.
Wer auch noch direkt beim Landwirt kauft, umgeht den Nachteil, dass der Kürbis im Geschäft schon einen längeren Transport hinter sich hat und bereits einige Zeit bei höherer Temperatur gelagert wurde. So verringert sich nämlich die Haltbarkeit.

Letztes Jahr (2020) habe ich im Herbst ein paar Kürbisse beim Biohof Osterer gekauft und den letzten davon am 29. April 2021 gegessen. Und was soll ich sagen? Wie du am Foto siehst, war er tadellos - und super-lecker!

Speisekürbis

Jack und seine Laterne

Jetzt aber zum eigentlichen Thema, der Geschichte von Jack und seiner Rüben-Laterne. Die Kürbisgesichter werden nämlich auch Jack'O Lantern genannt.
Halt... Handelt es sich jetzt eigentlich um Kürbisse oder Rüben? Na ja, eigentlich um beides.

In erster Linie geht es aber um Jack, einen zwielichtigen Farmer, der vom Teufel einen Besuch abgestattet bekam. Dieser wollte - wie könnte es anders sein - seine Seele holen und wie so oft in solchen Geschichten begann Jack zu verhandeln. Der Teufel sollte auf einen hohen Baum klettern, danach dürfte er Jacks Seele mitnehmen. Also tat der Leibhaftige, was von ihm verlangt wurde und blieb - wen wundert es - im Geäst stecken. Zu spät hatte der Bösewicht diese hinterhältige List erkannt und verhandelte nun seinerseits mit Jack, dass er ihm wieder hinunter helfen sollte. Dafür würde er seine Seele verschonen. Mehr noch: Er musste versprechen, Jack niemals in die Hölle eintreten zu lassen.
Hand drauf, Hufe drauf, abgemacht... Der Beelzebub wurde befreit und beide konnten ihres Weges ziehen.

Jack, der sich in Sicherheit wog, weil er nicht mehr in die Hölle kommen konnte, ließ es von nun an ordentlich krachen. Was soll ich sagen? Sein restliches Leben verbrachte er nicht als guter Mensch.

Eines hatte er allerdings nicht bedacht: Wer zeitlebens nur Böses tut, der wird nicht in den Himmel eingelassen. Und als Jack schließlich starb, wurde ihm, wie er ja selbst mit dem Teufel verhandelt hatte, auch der Zutritt zur Hölle verwehrt. Nur wenn er eine Seele zum Austausch finden würde, dürfte er hinein.
Damit er in der Dunkelheit der Zwischenwelt etwas sehen konnte, schenkte ihm der Leibhaftige ein Stück glühende Kohle. Und hier kommt die Rübe ins Spiel: Diese höhlte Jack nämlich aus, um die Glut tragen zu können, ohne sich die Hände zu verbrennen. Seitdem irrt er im Dunkeln herum, auf der Suche nach einer anderen armen Seele...

Und woher kommt nun die Idee mit dem Kürbis?

Während der Kartoffelpest im 19. Jahrhundert wanderten viele Iren nach Amerika aus und nahmen den Brauch um Jack und seine Laterne mit.

Tja, allerdings gab es dort die altbewährten weißen Rüben nicht. Ein Ersatz war glücklicherweise schnell gefunden: der Kürbis!
Nicht zuletzt war dieser besser zu verarbeiten und sah wohl auch eindrucksvoller aus.

Halloween-Fest

Verwurzeltes Brauchtum

Übrigens ist das "Rübengeistern", also das Schnitzen von Gesichtern in Rüben, in manchen Regionen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz nach wie vor ein wichtiges Brauchtum.

Also, wieso nicht mal eine Rübe statt einem Kürbis nehmen?
So ein kleines Rübchen ist beim Aushöhlen halt auch dezent weniger Arbeit...

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